Die Hauptorte Der Toskana
Florenz, Wiege der Renaissance und der italienischen Kunst, ist eine der meistbesuchtesten Städte der Welt wegen ihrer herrlichen Sehenswürdigkeiten und ihren zahlreichen Meisterwerken.
Die im Zentrum gelegene Piazza della Signoria, Herz der Altstadt, um die sich die wichtigsten Paläste der Stadt, wie der Palazzo Vecchio, heute Rathaus, früher Residenz der Familie Medici, erheben.
Die Uffizien, eines der berühmtesten Museen der Welt aufgrund der Bedeutung der Sammlung und der Anzahl der Werke (Michelangelo,
Botticelli, Leonardo, Raffael, Caravaggio) sind in einem Palast aus dem 16. Jhdt. untergebracht, den der Medicigroßherzog Cosimo I seinem Hofmaler und -architekten Giorgio Vasari in Auftrag gegeben hatte.
Die Kathedrale Santa Maria del Fiore (auch Dom genannt), deren Bau 1296 begann und die im 15. Jhdt. mit der Kuppel von Filippo Brunelleschi beendet wurde, enthält zahlreiche Kunstwerke von Andrea del Castagno, Luca della Robbia, Donatello, Paolo Uccello und Federico Zuccari, der die Fresken der Kuppel im 16. Jhdt. malte.
Das Baptisterium (die Taufkapelle) San Giovanni, dessen Marmorverkleidung den Dekor der Kathedrale Santa Maria del Fiore beeinflußt hatte, beherbergt im Inneren die berühmte Mosaikkuppel mit dem Jüngsten Gericht, an dem die Florentiner Maler Coppo di Marcovaldo und Cimabue mitgearbeitet hatten. Dieses Mosaik hatte Michelangelo bei den Fresken in der Sistinischen Kapelle im Vatikan beeinflußt. Weiters ist das Baptisterium für die Paradiestüreberühmt, die Lorenzo Ghiberti im 15. Jhdt. anfertigte, und die Geschichten aus dem alten Testament darstellen.
Die Kirche Santa Maria Novella, die im 13. Jhdt. errichtet wurde, wird heute aufgrund der zahlreichen Kunstschätze, die sie beherbergt regelrecht als Museum angesehen; darunter ein Kruzifix von Giotto und Fresken von Masaccio in der Kirche, und von Paolo Uccello im Kreuzgang.
Die Kirche Santa Maria del Carmine, die die weltberühmte Brancacci Kapelle beherbergt, ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Renaissancemalerei. Sie wurde von Masolino da Panicale und Masaccio völlig mit Fresken ausgeschmückt.
Palazzo Pitti, ein riesiger Palast, wurde im Jahre 1457 für die Familie Pitti zu bauen begonnen. Anschließend wurde er die Residenz der großherzöglichen Famile Medici. Heute sind viele Museen darin untergebracht, darunter die Galleria Palatina (mit Werken von Rubens, Caravaggio, Tizian) und das Kostümmuseum.
Die Ponte Vecchio ist die älteste Brücke der Stadt, die einzige die während des 2. Weltkrieges
nicht von den deutschen Truppen gesprengt wurde. Auf ihr befinden sich zahlreiche Juwelierläden, und man hat von dort einen der schönsten und romantischten Blicke auf die Stadt.
Andere Städte
Siena
ist eine alte Etruskerstadt, im Herzen der Toskana, die im Mittelalter den Höhepunkt ihres Glanzes erreicht hatte. Noch heute kann man die alten Stadtmauern, die engen, verwinkelten Straßen und die eleganten Paläste bewundern. Von großem künstlerischem Interesse sind die Kathedrale, die auf das 14.Jhdt. zurückgeht, der Piazza del Campo, wo jährlich der Palio von Siena abgehalten wird, die Paläste, die den Platz säumen, und die 15 Museen, darunter der Palazzo Civico (das Rathaus) und das Museum Civico, die Pinacoteca Nazionale und das Museum delle Tavolette.
Pisa
ist eine sehr alte Stadt, die noch auf die Etrusker zurückgeht. Sie wurde dann römische Kolonie, was man heute noch im Stadtbild und in den vielen Zeugnissen, die in den religiösen und zivilen Gebäuden der Stadt und in den engen Straßen beherbergt sind, erkennen kann. Die Stadt, durch die der Arno fließt, erreichte den Höhepunkt ihres Glanzes im XI Jhdt. als wichtige Hafenstadt und aufgrund ihrer bedeutenden Handelsflotte im Mittelmeer. Die zweifellos berühmtesten Sehenswürdigkeiten sind der Schiefe Turm und die Kathedrale, aber auch die Kirchen San Paolo a Ripa d'Arno, ein wunderschönes Beispiel romanischer Architektur und Santa Maria della Spina wären einen Besuch wert. San Gimignano weltweit bekannt für ihre 14 Türme, liegt im Herzen der Toskana zwischen Siena und Florenz, 334m über dem Meeresspiegel auf einem Hügel, der das Elsatal dominiert. Ursprünglich war
San Gimignano
eine kleine Etruskergründung aus der hellenistischen Zeit (200/300 v.Ch.) gewesen, die sich erst nach dem X. Jhdt. auszudehnen begonnen hatte, und vom Bischof von Modena "Gimignano" den Namen nahm, der wiederholt die Stadt vor den Angriffen der Barbaren beschützt hatte. Im Mittelalter hatte die Stadt 72 Türme, die Zeichen der Macht und des Reichtums der Adelsfamilien waren.
Volterra
Die Stadt Volterra, zwischen den Flüssen Cecina und Era gelegen, ist eine alte, von festen Stadtmauern umgebene Stadt, die nicht nur wegen der etruskischen und mittelalterlichen Vergangenheit berühmt ist, sondern auch wegen der Alabasterverarbeitung. Die Alabasterproduktion gehört heute zur wichtigsten lokalen, handwerklichen Produktion. Nachdem Volterra eine blühende Etruskerstadt gewesen war, wurde sie Munizipium unter den Römern. Volterra ist im Laufe der Jahrhunderte unverändert geblieben, und heute noch kann man die verwinkelten, mittelalterlichen Straßen bewundern, ebenso wie das römische Theater Vallevona, den Palazzo dei Priori aus dem XIII Jhdt, den Palazzo Pretorio mit dem Zinnenturm, der "Porcellino" genannt wird, und das unvergleichliche Panorama der toskanischen Landschaft, darunter die sogenannten "Balze", ein erosives Phänomen, das im Laufe der Jahre die ältesten Kirchen und die etruskischen Nekropolen zerstört hat.